Press Archive
Nürnberger Nachrichten, 30.04.1997, BERND ZACHOW
"Weibsbilder"
Eine Ausstellung in Thomas Rudloffs Scheinfelder Galerie
Renate Höllerer-Hammond "Lange Nase". Foto: NN
"In unserer kleinen Stadt vermag es Kunst immer noch die Menschen zu provozieren". Thomas Rudloff, Künstler und Leiter der ersten und einzigen Galerie, die sich seit Menschengedenken im ländlichen Scheinfeld etablieren konnte, weiß wovon er redet. Rudloffs jüngste Präsentation mit dem bewußt zweideutigen Titel "Weibsbilder" sorgt seit der Eröffnung für einige Irritation. Vor allem die derben Akte der Fürther Malerin Renate Höllerer-Hammond empfinden einige Betrachter offenbar als eine ziemlich "heikle" Form der Kunst.
Von der Darstellung des nackten weiblichen Körpers erwarten manche Kunstfreunde auch noch heute, dass er idealisierend geschönt und symbolistisch überhöht dargeboten wird. Doch damit kann und will der Galerist Rudloff nicht dienen.
Die "Weibsbilder"-Schau ist typisch für sein seit nunmehr drei Jahren verwirklichtes Ausstellungsprogramm, das nur bei der Auswahl der gezeigten künstlerischen Techniken einen gewissen Konservatismus beweist, bei den Inhalten jedoch betont zeitgenössisch und problemorientiert ist. So fällt bei den "Weibsbildern" auf, dass die gerade provokantesten Botschaften nicht selten mit den traditionellsten malerischen und plastischen Techniken formuliert werden. Künstler wie Renate Höllerer-Hammond wollen eben auf Anhieb von jedermann "verstanden" werden.
Nürnberger Nachrichten,30.04.1997, BERND ZACHOW
"Women"
An exhibition in Thomas Rudloff's Scheinfelder Galerie
Renate Höllerer-Hammond "Long Nose". Foto: NN
"In our small town, art can still provoke people". Thomas Rudloff, artist and director of the first and only gallery that has been able to establish itself in rural Scheinfeld since time immemorial, knows what he is talking about. Rudloff's latest presentation with the deliberately ambiguous title "Weibsbilder" has caused some irritation since the opening. Above all, the rough nudes by the Fürth painter Renate Höllerer-Hammond seem to some viewers to be a rather "delicate" form of art.
Even today, some art lovers expect the representation of the naked female body to be idealised, embellished and symbolically exaggerated. But the gallery owner Rudloff cannot and does not want to serve that.
The "Weibsbilder" show is typical of his exhibition program, which has been realised for three years now, which only shows a certain conservatism in the selection of the artistic techniques shown, but which is emphatically contemporary and problem-oriented in the content. In the case of the "Weibsbildern", it is noticeable that the most provocative messages are often formulated using the most traditional painterly and plastic techniques. Artists like Renate Höllerer-Hammond want to be "understood" by everyone right away.