Press Archive
Fürther Nachrichten, 01.08.1986, VOLKER DITTMAR
New exhibit at the art showcase window
Among the artists in Fürth she fills a very special position: As a satirist of format, Renate Höllerer now also has some reputation internationally. As a gallery owner she is one of the few proven pillars of cultural life in the town. Her works, which are now for the first time in the Art Window in the Commerzbank showcased, excite sensation.
In the satirical exaggeration, the artist is now more sophisticated. The previous peak of her career was marked by her participation in last year’s International Biennial of Humour and Satire in Gabrovo/Bulgaria. There she will compete again next year. With her annual exhibitions in the Galerie am Theater and the participation in the activities of the Kulturring C, Renate Höllerer repeatedly succeeds to set idiosyncratic accents.
Powerful
Colour, was always an important role for her. That’s, why her paintings seem already caricatured, simply by the forceful tones in colour that she uses. Even if she revels in subdued pastels, the colour has something of a provocative effect. It is difficult for the exhibition visitor remain unaffected by Renate Höllerer’s works.
She chooses situations from everyday life, which are symptomatic for the antagonism between the ideal and reality. Her works that are made in pencil and brush, because they point out the immanent weaknesses, are essentially revealing. Out of them speaks a malaise in consumerist lifestyle of the prosperity-society and the belief in progress of the technocrats.
Understandably, the artist is expressing in a bizarre manner her views on people and life styles. Never has she stepped out of the territory of painting. She never leaves working with shape and colour, which is her actual moment in the making of a painting. The intellectual contents don't go beyond the scope of framework, but expand.
Enigmatic
In the art showcase window, new works by Renate Höllerer will be showcased for four weeks. Immensely powerful and dynamic she captures scenes of daily life that are full of comedy. Only the superficial observer, however, gets amused by this work. On closer examination, even the feeling of fear can occur.
Renate Höllerer’s work does not come out of the blue, but is rooted in the everyday life. With the medium of painting she formulates here an uneasiness that moves many of her contemporaries. So, Renate Höllerer gives here stimuli, even at the risk to be embarrassing.
Fürther Nachrichten, 01.08.1986, VOLKER DITTMAR
Neues im Kunstschaufenster
Unter den Fürther Künstlern nimmt sie eine ganz besondere Stellung ein: Als Satirikerin von Format hat sich Renate Höllerer inzwischen auch überregional einiges Ansehen; als Galeristin gehört sie zu den wenigen bewährten Stützen des kulturellen Lebens in der Stadt. Ihre Arbeiten, die sie nun erstmals auch im Kunstschaufenster der Commerzbank ausstellt, erregen Aufsehen.
In der satirischen Überzeichnung hat sich die Malerin ständig weiterentwickelt. Den bisherigen Höhepunkt ihrer Karriere markierte ihre Teilnahme an der letztjährigen internationalen Biennale des Humors und der Satire in Gabrovo/Bulgarien. Dort wird sie im kommenden Jahr wieder eine Einzelausstellung bestreiten. Mit ihren Jahresausstellungen in der Galerie am Theater, der Beteiligung an den Aktivitäten des Kulturrings C, gelingt es Renate Höllerer immer wieder, eigenwillige Akzente zu setzen.
Kraftvoll
Eine wichtige Rolle spielt bei ihr dabei schon immer die Farbe. So wirken ihre Arbeiten mitunter schon durch ausgefallen kraftvolle Töne und Kontraste karikierend. Selbst wenn sie in verhaltenem Pastell schwelgt, hat die Farbwirkung etwas Provozierendes. Nur schwer kommt der Ausstellungsbesucher unberührt and den Arbeiten Renate Höllerers vorbei.
Was sie aufgreift sind Situationen aus dem Alltag, die in irgendeiner Weise symptomatisch für den Zwiespalt zwischen Ideal und Realität sind. Ihre Arbeit mit Stift und Pinsel ist im Grund entlarvend, konzentriert sie sich doch darauf, immanente Schwachstellen zu betonen. Aus ihnen spricht ein Unbehagen an der Überflußgesellschaft, konsumorientierter Lebensform und Forstschrittsgläubigkeit der Technokraten.
Ins Skurrile überspitzt formuliert die Malerin sehr einleuchtend ihre Ansichten über Lebensformen und Menschen. Niemals verläßt sie dabei ihre Ausgangsbasis, die Malerei. Stets bleibt die Arbeit mit Form und Farbe das eigentliche Moment ihrer Auseinandersetzung. Der gedankliche Inhalt sprengt nicht diesen Rahmen, sondern weitet ihn allenfalls.
Hintergründig
Im Kunstschaufenster werden jetzt vier Wochen lang neue Arbeiten Renate Höllerers gezeigt. Ungemein kraftvoll und dynamisch sind ihre Alltagsszenen eingefangen, die voller Situationskomik stecken. Nur dem oberflächlichen Betrachter können diese Arbeiten allerdings erheitern. Bei näherer Auseinandersetzung greift auch Erschrecken Platz.
Renate Höllerers Arbeiten sind nicht aus der Luft gegriffen, sondern im Alltag verwurzelt. Mit den Mitteln der Malerei wird hier ein Unbehagen formuliert, das viele Zeitgenossen bewegt. So gibt Renate Höllerer Anstöße auch auf die Gefahr hin, dabei anzuecken.